Scrawling Slowly

Montag, November 20, 2006

 

Requiem

Gestern habe ich mir den Film Requiem angesehen, der sich um eines verworrenes Mädchen Michaela handele, die ihre psychische Krankheit aus religiösen Gründen zu stammen glaubte. Natürlich irrte sie sich. Das war dem Publikum klar, denn unsere Generation glaubt an die Wissenschaft. Deswegen scheint es mir dass sich der Film lustig über das religiöse Mädchen machte. Ihre Überzeugung dass die Stimmen die sie in ihrem Kopf hört vom lieben Herr Gott kommen, der die eine Prüfung des Glaubens anordnet hatte, scheint den Zuschauern des Films völlig fremd.

Darum entwickelt sich eine Kluft zwischen dem Publikum und der Heldin, die die Stimmen des Gottes zu hören glaubt. Die wissenschaftsgläubige Denkart der gegenwärtigen abendländischen Kultur bedeutet daß das Publikum neigt sich dazu, die Erfahrung des Mädchens als unverständlich zu betrachten. Solch eine Glaube würde sie selber nie halten. Der Film läuft in die Fälle, diese Kluft zwischen den Zuschauern und der Hauptfigur zu verstärken, indem ihre Freunde versuchen sie zu überreden, einen Arzt und zu besuchen und mit dem religiösen Unsinn aufzuhören. Solche Meinungen dienen dazu, uns eine offenbare Verständnis der Umlage zu mitteilen.

Es ist ganz nutzlos, den Zuschauern ihre Vorurteile wiederzugeben und zu bekräftigen. Die Absicht eines Filmes sollte sein, die Identifizierung mit der außergewöhnlichen Persönlichkeiten zu fördern. Der Film scheitern daran und stattdessen bringt die Zuschauer dazu, sich als vernünftiger und klüger als die Heldin anzusehen. Da ihre Freunde erzählen ihr immer wieder daß sie unvernünftig ist, lässt ihre Krankheitserfahrung als ein Fall fehlender Vernunft bezeichnen.Letzten Endes wirkt die Hauptfigur Michaela als eine komische Irrsinnige. Ihre Leiden erwecken nichts außer herablassendem Mitleid, denn die Zuschauer, die an die Grundsätzlichkeit der Wissenschaft als Auffassungsweise glauben, sind sich sicher daß sie nie in so eines Pech geraten würden.

Wenn ich den Regisseur des Filmes wäre, würde ich das Thema des Konflikts zwischen Wissenschaft und Religion nur leise, wenn überhaupt, anschneiden. Ich wäre mich darauf konzentrieren, das Erlebnis des Mädchens in so eine Weise verbringen, daß die Zuschauer ihre wissenschaftliche Werten vorübergehend vergessen würden und sich in ihre Lage versetzen würden. Um an solch einer Wirkung zu anlangen, würde ich den Verlauf ihres Lebens nur von ihrem Standpunkt aus erzählen, während die Perspektive der vernünftigen Freunde würden etwas vermindert, obwohl nicht völlig abgeschafft. All die Ermahnungen der Freunden, sich zum Arzt zu begeben und die Religion zu vergessen würde ich bleiben lassen. Aber ich würde ihre Freunde zum Hintergrund verbannen umso dass ihre stets wiederholten Andeutungen auf ihre "Dummheit" die Identifizierung des Publikums mit der Heldin nicht beeinträchtigen würden.

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